Freitag, 26. Februar 2010

Farbenfroh

... war der heutige Morgenlauf. Grau-blauer Himmel, vom Föhngebläse aufgewühlt, man wusste nie ob Sonne oder Regen hervorkommen ... Ich beschloss, weggeworfene Getränkedosen zu zählen. Irgendwann habe ich (frustriert) aufgehört. Unglaublich. Man soll ja nie verallgemeinern, aber heute bin ich nahe dran: Bier- und Energy-Drinker sind - sofern sie im Rausch oder Energieschub nicht mehr alle Tassen im Schrank haben - Schweine. Oder Säue, wie auch immer. Dicht gefolgt von Rauchern - die werfen auch einfach alles weg. Verpackungsfolie, Schachtel, Kippen. Also, hier ein erster bunter Eindruck (ein Spaziergänger schaute mich ganz entgeistert an, als ich eine Dose fotografierte), könnte beliebig erweitert werden:


Toll, nicht? Wenigstens gabs noch ein paar schönere Farben anzutreffen:



Und die Moral von der Geschicht'? Schmeiss Abfall in die Büsche nicht. So einfach, das haben wir doch als Kinder gelernt. Littering ist halt im Trend, denke ich ... bin ja gespannt, was ich in der Wüste antreffen werde. Falls irgendwo RedBull-Dosen liegen kehre ich um.

Dienstag, 23. Februar 2010

Abend- und Morgenstimmung

Was für ein schönes Licht gestern Abend. Ich will mich noch gar nicht zu sehr auf den Frühling freuen, vor wenigen Jahren kam in den ersten Märztagen der grosse Schnee und wich fast einen Monat lang nicht von den Feldern. Aber geniessen muss man das dennoch, ganz einfach ...


Heute früh dann etwas unspektakuläres Licht, schwierig zum Fotografieren, aber dafür: Lautsprecher aufdrehen und Ohren spitzen.


Montag, 22. Februar 2010

Tabellen, Listen, Pläne ...

Kein Bild für den Wochenanfang. Erst nach Feierabend wird gelaufen. Aber ich stell jetzt mal meine Ausrüstungsliste und den Menüplan für die MdS-Woche in den Blog. Auf die Gefahr hin, dass mich die alten Hasen auslachen oder andere energisch abwinken - Kritik sei erlaubt, aber bitte konstruktiv. Mit oberlehrerhaften Bemerkungen fange ich nichts an. Die Tabellen sind noch nicht ganz fertig, wir haben ja auch noch etwas Zeit. Welchen Kompass, frage ich mich gerade - OL-tauglich oder gerade mal reglementskonform? Ich sah einmal ein Foto eines Teilnehmers, der hatte ein dickes GPS am Rucksackriemen - damit kann nichts schiefgehen. Aber die Pack-Devise heisst ja immer wieder "Klein - Leicht - Weglassen"... seufz.

Na, dann bin ich mal gespannt, wie ihr Mit-Läufer/innen eure Bündel schnürt. Meines, wie gesagt, unten ("Weitere Informationen").

Freitag, 19. Februar 2010

Eiszeit vorbei

Im letzten Eintrag schrieb ich noch, es sei schön, draussen zu sein. Wenige Stunden später musste ich es relativieren, jedenfalls bezogen aufs Laufen. Keine Lust mehr, ausgepowert, die Handbremse blieb angezogen, ein Gefühl wie Laufen mit umgehängten Pneus (war das nicht das Krafttraining von Paula Newby Frazer?) … ich schob es auf den Wetterumschwung, auf eine Föhnphase, und liess die Schuhe für drei Tage stehen. Alfred Witting hat mich vor "Übertraining" gewarnt. Ich weiss zwar nicht genau, wie die Diagnose lautet, aber so könnte es sich anfühlen. Also Pause - und das tut gut! Schwimmen und Stabilitäts-/Balancetraining sind wohltuende Alternativen. Heute dann, bei Regen, frisch gewaschener Luft und 6 Grad, macht es wieder Spass. Der Schnee weicht braunem Matsch auf den Wegen, aber der Boden ist federnd und sumpfig; die Tritte werden gedämpft - es ist wie auf der Finnenbahn. Und selbst wenn die Aussichten noch nicht ganz frühlingshaft sind, siehe das Bild einer höchst abwechslungsreichen Strecke bei Wildegg ...

Jean: here I feel like Forrest Gump after being a runner for a long time, where did he stop - Arizona? Monument Valley? An endless road behind and before him (well, I am better shaved ...) and just like him I feel weak, at the beginning of this week: my legs say it's enough ...  - but it never is, right?


so habe ich doch hier etwas Farbe gefunden:


Schön, nicht? Die Farbe der Zuversicht. Das tut gut und ist Balsam fürs Gemüt; weiss war es ja nun lange genug. Das Grün ist noch etwas trüb und matt, aber ich bin sicher: in die Wurzeln schiesst schon der Saft, der Winter ist auf dem Rückzug, die Hasen sind erwacht ...



Dear Jean, you were right: pictures as a non-verbal language can reflect running-experiences much better than words. So I appreciate you like them. And now I switch to your blog hoping to find some pictures of your cross-country-skiing event. That is something I love to do (although I am fed up with cold and snow now) - gliding throuhg a winter landscape, effortlessly, silently, without the noise of skis scratching down an icy slope like we just saw/heard it on TV (the Olympic Super-G in Whistler; no luck for the Swiss, though ... hey, the US athletes have 18 medals so far - congratulations!)

Dienstag, 16. Februar 2010

Eismorgen

Minus elf. Sternenklar beim Abmarsch, und das Morgenlicht ist anders als sonst: keine haferschleimgraue Hochnebeldecke, sondern zartkaltes Rosa und ein Hauch von blauem Himmel. Die Luftfeuchtigkeit hat sich in schönen Reifspitzen an den Bäumen niedergeschlagen; die Sonne wird die Kristalle heute wohl wegschmelzen. Und da ist sie auch schon - herrlich. So frisch und freundlich war schon lange kein Lauf-Morgen mehr. Und trotz knackiger Kälte singen Amseln und Meisen, was das Zeugs hält. Es ist schön, draussen zu sein ...



Sonntag, 14. Februar 2010

We are walking on a yellow marked trail ...

... yellow marked trail, yellow marked trail. Kein yellow submarine heute, aber so freundliches Wetter wie bei einer Unterwasserfahrt. Da sind die gelben Markierungen der Wanderwege richtiggehend Lichtblicke: sonnengelb und freundlich weisen sie dir den Weg, entlang öder Passagen und gewundener Singeltrails, bei Autobahnunterführungen und Aussichtspunkten - stets kannst du dich darauf verlassen, nicht verloren zu sein, wo eine gelbe Raute hängt:



Mal etwas verwittert, mal frisch hingepinselt ...


... mal beschriftet, mal zusätzlich gekennzeichnet, auf dass kein Wanderer/Läufer die Richtung verfehle ...


... und in Verbindung mit den gleichfarbigen Schildern eine überaus genaue Orientierungshilfe in der weitläufigen Wildnis des Mittellandes. Wer braucht da (ausser zum Geocachen) noch ein GPS? Verlaufen ausgeschlossen! Zu-spät-Nachhausekommen ebenfalls.




Na ja, nicht immer ist der Beschrieb ganz verständlich, meistens aber schon ... hier fehlt z.B. nur noch das Datum der Walpurgisnacht:




Ups - verhext. Und jetzt? Blau machen? Austrinken??


Ach so. Es geht auch gemeinsam:



Ich mag diese Zeichen! Man ist damit gross geworden. Auf Schritt und Tritt begegnen wir ihnen; gelb im Flachland, rot-weiss und blau-weiss im Gebirge, verlässliche Zeichen, dass der Weg zu einem Ziel führt. Doch manchmal sind es fast zuviele. Ein unmarkiertes Wegstück, ein Pfad ins Nirgendwo, eine Spur legen im Gehölz, stundenlange Abwesenheit von Zivilisation - das hat auch seinen Reiz. Leider ist dieser in unseren glatt asphaltierten Lebensräumen und gepflegten Wäldern fast unauffindbar. Aber wenigstens machen die Farbtupfer selbst Laufstrecken wie diese hier bunt:




Und sie sind zuverlässiger als andere, die zum Tee locken, wo es keinen gibt ;-)



Genug von Schneeblindheit oder Gelbstich? Ich auch. Sonne muss jetzt mal her. Meine Mit-Leser und Mit-Läufer des MdS; zur Abwechslung könnte ich mal meine Ausrüstungsliste posten? Die ist ganz schön bunt. Oder den soeben fertiggestellten Menüplan? Zugegeben, es gibt ausgefallenere Speisekarten ...

Mittwoch, 10. Februar 2010

Grossräumige Umgehung


Das musste heute sein: eine wirklich grossräumige Umgehung des Staus auf der Strasse. Wie wenig Neuschnee es doch braucht um stockenden Verkehr zu verursachen. Da habe ich es schöner: einsam durch den Wald, in den der luftige Schnee seine Muster zaubert:







... und wie zuverlässig zeigen doch die gelben Markierungen der Aargauer Wanderwege jeden Pfad:


Voilà - ein entspanntes Ankommen, ohne Pannendreieck, Sitzheizung und Umleitung.

Sonntag, 7. Februar 2010

Ausser Kontrolle?


So steht es geschrieben, an einem grossen Bunker im Bruggerwald. Ich halte beim Laufen kurz inne; wer ist da ausser Kontrolle, ausser sich? Es ist knapp 100 Jahre her, seit auf dem europäischen Festland Fremdenhass geschürt und die eigenen Kräfte überschätzt wurden; schon kurz darauf verbissen sich die Grossmächte ineinander und führten einen Abnützungskampf gegen den vermeintlich minderwertigen Gegner. Wir sind nicht mehr ausser Kontrolle, zum Glück - und auch dank der Gnade der späten Geburt, wie alt Bundeskanzler Kohl einmal sagte. Aber das Abwerten anderer Völker und Kulturen (wie die immer wieder aufflackernde Stimmungsmache gegen Deutsche in der Schweiz) ist nach wie vor beliebt. Nur gut, dass diese Bauten hier verrotten und ihr Zweck längst überholt ist. So nagt auch an diesem Teil der Zahn der Zeit: Moos und Bäume bedecken das Dach, und wären da keine Graffiti - man würde kaum etwas bemerken. Wie lange es wohl dauert, bis man daran vorübergeht und nichts mehr sieht? Und wie lange dauert es, bis in den Köpfen die Bunker abgebaut sind?

Donnerstag, 4. Februar 2010

Long legs ...



...  or was it "Hot legs", sung by Rod Stewart? Anyway - the sun is shining, the mood is bright, and it's a beautiful, spring-like day (three days before we had ankle-deep snow here on this trail!). And with these long legs anything goes. They even have enough power saved for climbing a few easy, non-complicated routes at the Kraftreaktor. Weekend, you may come!

Mittwoch, 3. Februar 2010

R&R


Even they need a break ...

If my Flag Counter below counts accurately I have five readers in the US, two in Canada and two in the UK. Great! To keep you interested I need to write at least one blog not in German – right? I hope you will overlook the fact that my English has become quite rusty, but what can you expect: 23 years have passed since my last exam in a language that I always liked … I will give my very best! And you: feel free to comment.

Today is a rest-and-recreation-day. My right shin hurts; no, not like a shin-splint, something minor I guess. But since I already have accumulated 80 km this week - hey, it is only Wednesday; three days more to go, ehm, run - and since Alfred Witting ist right saying: “The marathoners most important run unit is the break!” I enjoy a relaxing day (i.e.: no sports, as Churchill allegedly said), ending with – no, no cigar, no portwine, but with an even more relaxing massage. Thank you, C.!

So tomorrow will be the perfect day for cross training: Nordic Walking – a fine alternative to running which allows you to keep your long-distance level and, at the same time, avoid overtraining. Swimming. Maybe indoor climbing, that will do - oh, I almost forgot: weekend is still three days away… before heading for my sports plan you will find me at my office, then.

Dienstag, 2. Februar 2010

Tristesse

Heute fällt es mir schwer, die Laufschuhe zu schnüren. Aber ich weiss, dass diese Unlust jeden Läufer gelegentlich befällt, und dass sie auch wieder verschwindet. Los gehts, durch Villigen und runter zur Aare, wo mich ein freundliches Schild willkommen heisst:



Der Dammweg macht heute wenig Freude. Als ich das letzte Mal hier durchkam hing buntes Herbstlaub in den Bäumen, und der Himmel leuchtete azurblau. Ich bin immer wieder angehalten und hab die Farben fotografiert. Heute aber: endloses matschiges Weiss, eingerahmt von grauen Bäumen und Ästen ...


Beim Stausseewehr stärkt mich ein Schluck Tee aus der Thermosflasche. Und weiter gehts - jetzt verstehe ich auch, was mich bisher trotz Unlust so schön vorwärtstrieb: Rückenwind! Den hab ich nun gegen mich. Genau zum Wendepunkt hin vermischt er sich mit Eisregen und versucht stürmisch, mich zu bremsen. Und das auf einer wiederum endlosen, grauen Strecke. Vorwärts, abschalten, ich stöpsle mir die Ohren zu und höre Alfred Brendel am Klavier - Mozart verleiht Flügel! 


In Döttingen überhole ich zwei kleine Mädchen, die ihre Schlitten nach Hause ziehen. Eine ruft mir nach:
"Sie? Siiiieee?!"
"Ja?"
"Wissen Sie wieviel Uhr es ist?"
"Hm ..." (ich suche unter drei Funktionsschichten meine Armbanduhr) "Halb fünf!"
"Waaaas? Schon? Sie .... ist denn jetzt schon Abend?"
"Abend? Na, nein, eigentlich noch nicht. Warum? Müsst ihr am Abend zu Hause sein?"
"Ja! Am Abend ... sonst kommen die Jugos und nehmen uns mit!"
Mit einer Mischung aus Entsetzen und Unglauben  frage ich, woher sie das denn wisse. Sie blickt mich treuherzig an:
"Das sagt mein Bruder. Sie .... können wir nicht mit Ihnen nach Hause laufen? Wir wohnen grad da vorne, im Chäppeli. Wissen Sie wo das ist?"
Ich weiss, wo das ist. Meine nächste Teepause ist für dort geplant. Ich begleite die beiden Knöpfe ein Stück, muss dann aber wieder los, sonst wird es Nacht bis ich ankomme. Glücklicherweise ist es schon länger hell am Abend, die beiden Mädels werden sicher bald zuhause sein.

Geschafft. Einige Kilometer später läuft es mir wieder ganz gut - erstaunlich, wie die Motivation während eines Longjog hoch und runter geht. Und nun gibts was Feines zum Nachtessen; die Lieferung der Astronautennahrung ist angekommen und will probiert werden. Was gibt's denn heute?


Pasta Bolognese. Geniessbar! -
guten Appetit!

Montag, 1. Februar 2010

Let it snow, let it snow, let it snow

"Oh the weather outside is frightful, but the fire is so delightful. And since we've no place to go, let it snow ..." Sehr stimmungsvoll ist es heute draussen: dicke Flocken, kalte Luft, im Nu liegt eine weiche Pulverschneedecke über der Landschaft und dämpft jeden Schritt. Ich ziehe los und besuche nochmals die Wegkreuzung gemäss meinem Eintrag vom Wochenende; siehe die beiden Bilder vom demselben Standort unten - aber wie ich ankomme sieht es so aus (nein, das ist nicht der Sternenhimmel):


Knapp erkennbar der Weg (links unten), der Baum (Mitte rechts), na ja ... kein Wetter heute für wirklich schöne Bilder. Darum grad noch eins zum Abschluss und dann zurück nach Hause, Schnee schippen.

PS: Es wär schon mal wieder schön in
T-Shirt, kurzen Hosen und mit trockenen
Füssen ...