Montag, 24. Januar 2011

Blue skies

Ein Wochenende mit Postkartenwetter. Am Samstag ein Nachmittagslauf, der nicht enden sollte: die Bise schiebt mich übers Feld, ich laufe als hätte ich Flügel. Selbst beim Eintauchen in den winterlichen Wald am Bruggerberg hält der Schwung an, obschon das Kilometerpensum der vergangenen Woche ordentlich war. Zufriedene Müdigkeit, als die Sonne hinter Remigen untergeht ...



Am Sonntag Wiederholung. Aber halt ... es zwickt. Schon beim ersten Schritt, auf dem Fussrist, beim zweiten etwas mehr, nach zweihundert Metern deutlich. Noch kein Knirschen innendrin, aber die Vorstufe: Sehnenscheide. Ach ich kenne dich doch, du Hypothek aus alter Zeit - Mist. Wieder so ein herrlicher Tag, und jetzt - Indoortraining? Mürrisch nehme ich den direkten Rückweg durch den Acker und merke dabei erst jetzt, dass hier schon zartes Grün drückt:


Also gut, rein in die gute Stube und runter in den Fitnessraum. Fenster auf. Und mal wieder den Rumpf spüren. "Beine Bauch Po", heisst das auf neudeutsch. Es braucht etwas Überwindung; Draussensein ist halt doch am Schönsten. Squats, pillar bridges, forward lunge to instep ... das ganze Core Performance-Programm durchackern, danach zwickts noch immer ein wenig, aber das Gefühl der Bewegung überwiegt. Und am Montag darauf ... lässt mich die Sehne in Ruhe. Yess!

Freitag, 21. Januar 2011

underneath the moonlight ...


... together we'll sail across the sea (Queen) ...

Übers Meer segeln, ja das wär königlich. Von Segeln keine Spur, von Dahingleiten auch nicht. Die Schritte gehen schwer, mein Hals kratzt, als ob er sich gegen die nun wieder eisige Luft wehren möchte. Zu früh gefreut auf den Frühling - Willkommen zurück, Winter. Aber der Mond macht alles wieder gut; wie ein Silberteppich liegt sein Licht über den Wiesen und macht die Stirnlampe überflüssig. So hell, dass die Wintersternbilder - genau: auch das besondere ;-) - heute Nacht nur schwer zu erkennen sind. Ab und zu ziehen, vom Nordwind gejagt, Wolkenfetzen vorüber. Ein schönes Bild, das auch noch in der Wärme danach, zuhause, wirkt.

Sonntag, 16. Januar 2011

Long legs ...


Oder vielmehr „hot legs, in your satin shoes ...“ - ? Rod Stewart meinte etwas anderes als müd gelaufene Beine in engen Läuferhosen. Heiss ist es ohnehin nicht, aber mild - und wie, auch wenn die Sonne noch lange Beine bzw. Schatten macht. Auf dem Fussweg über Villigen – Remigen – Rüfenach – Brugg durchquere ich fast schon unterschiedliche Klimazonen. Wo das Sonnenlicht noch nicht hinscheint, liegt leichter Frost am Boden, der Nebel hängt zäh in den Bäumen, und die Finger werden klamm. Im Feld dann reisst die Suppe plötzlich auf und das Himmelblau über mir lässt mich tief durchatmen und füllt mich mit Freude. Dann steht plötzlich wieder eine Nebelbank vor mir, nach wenigen Schritten tappe ich im düsteren Grau – bis ich zwischen den Bäumen am Bruggerberg erneut Blau entdecke und in die Strahlen eintauche. Ein wunderschönes Farben- und Lichtspiel ist das – mitten im Winter.




Wenn das linear so weitergeht, laufe ich in einem Monat wieder in FiveFingers, brauche im März schon Bouillon für unterwegs, und im April beginnt der Hochsommer: für mindestens fünf Monate. Traumhafte Aussichten. Hat jemand was dagegen?


Dienstag, 4. Januar 2011

Aareweg zum x-ten Mal ...

Unser Büro ist noch immer Baustelle.



Zur Beruhigung: die Arbeit wird anderswo erledigt: in benachbarten Räumen, im Café, zuhause ... Notebook und Wireless sei Dank. Der Ausgleich findet ohnehin draussen statt, in Form eines Laufes entlang der Aare, wie schon viele Male. Heute ist es wieder kalt und grau, die Wege ziehen sich endlos dahin. Der Boden, hier normalerweise feucht und federnd, ist beinhart gefroren; die Füsse werden schneller müde als sonst. Das Auge findet kein beruhigendes Grün, kein Vogelgezwitscher erfreut das Ohr. Die hübschen Dinge findet man erst beim genauen Hinsehen ...


Montag, 3. Januar 2011

Start zur Rennvelosaison?

Man kann vom Winter halten, was man will. Ich stehe dazu: hier unten im Flachland kann er mir gestohlen bleiben. Der zweite Weihnachtstag ist eine Ausnahme - glitzernder Pulverschnee und vor allem: Sonne und blauer Himmel, so dass die Stimmung leicht und die Gedanken frei werden. Dann jedoch fertig Ausnahme und tagelang wieder Regel: ein Himmel in der Farbe von Haferschleim und auf den Feldern müde Schneereste, welche direkt zu Nebel werden. Nun gut, nach sieben Tagen Grau zeigt sich wieder Licht, und wie! Mich packen Frühlingsgefühle und das Rennvelo auch, es ruft aus der Garage. Sollen andere sich am Skilift die Beine in den Bauch stehen oder auf vereisten Pisten herumkratzen: mir gehört heute die Strasse, mir ganz allein. Eisfrei und trocken, kaum jemand ist unterwegs, wunderbar.


Da fühle ich mich wie ein König auf dem Hochrad und radle, bis die Sonne ihre flache Bahn hinter dem Waldrand fortsetzt und mir die Kälte durch die Handschuhe dringt. Kaum zu glauben, dass schon in wenigen Monaten hier Grillen zirpen und das Heu gemäht wird ...