Joseboden, Villigen - Aufbruch |
Auf dem Bürersteig schliesslich ein erster Verpflegungshalt. Im Wald zwitschern zaghaft erste Vögel ... wenn die nur nicht zu früh mit dem Nestbau beginnen. Würde mich nicht wundern wenn in zwei, drei Wochen nochmals dick Schnee fällt. Aber ich verdränge das ...
Geissberg |
Es läuft fast wie von alleine. Gelegentlich schiebt mich etwas Südwind. Nur Fliegen wäre jetzt noch schöner ... mit einer kleinen Maschine selber diese Linien ins Himmelblau zeichnen. Später irgendwann - vorerst bin ich "geerdet"; Strassen, Wege, alles ist lichtdurchflutet - herrlich. Nach Mönthal hinunter ...
und weiter nach Oberbözberg ...
ein kleines Stück "heartbreak hill"; dort wo vor fast siebzig Jahren Polen am Werk waren:
... bloss bin ich sehr erstaunt über die Sauerei neben der Strasse. Alle paar Meter Bierdosen. Wer das tut, den sollte man zum Steineklopfen und Mauerbau abkommandieren!
Doch dann bin ich oben in Oberbözberg, der Blick geht weg vom (versauten) Boden in die Ferne. Eine schöne Belohnung - und ich weiss, am Bruggerberg gibts einen Lieblingsplatz (auch meiner), dort will ich noch hin und mir das ein zweites Mal anschauen.
Die Strecke Kirchbözberg - Riniken ist einfach, es geht immer etwas bergab, mit kurzen steilen Passagen im Wald. Viele Biker und Spaziergänger sind draussen, alle haben eine gute Stimmung im bleichen Gesicht.
Beim Gäbiweg halte ich an und schaue in Richtung Brugg. Hier stand ich als Bub, mit dem Schlitten in der Hand, und das Lägern-Herz hat mich bereits damals fasziniert:
Blick von Riniken nach Brugg |
Schnell bin ich im Brugger Wald verschwunden; hier kenne ich fast jeden Pfad wie meine Hosentasche. Homerun! Der Weg beim Forsthaus ist ockerfarben und erinnert mich an Sand, ich laufe ihn auch entsprechend langsam und zäh ...
... doch dann: ein kurzer Aufstieg nur, mein Herz schlägt schneller ...
... und dann bin ich da. Das kann man nicht beschreiben:
Genug der Eindrücke. Es geht heimwärts, noch immer ist das Licht kräftig und belebend ... ich lenke die Schritte nach Villigen, müde und durstig, erfüllt und glücklich. Einige Stunden später malt jemand wunderbares Abendlicht an den Himmel, der Tag geht zu Ende, und ich weiss einmal mehr: nur draussen bin ich wirklich zuhause.
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