Freitag, 31. Dezember 2010
Freitag, 22. Oktober 2010
Sand, Staub und Hitze - gibt es Schöneres?
Mit langsamen Schritten verlasse ich die Hotelanlage. Östlich der Sahl Hashish Road, meist zum Roten Meer hin, liegen diese unwirklichen Touristenghettos. In den rund dreissig Jahren seit dem Ausbau der Ferien-Infrastruktur sind hier kleine Paradiese entstanden, wo vorher nur Wüstensand lag. Aber es sind künstliche Welten; der All-Inclusive-Gast braucht sich um nichts zu kümmern und findet rund um die Uhr alles vor: Essen in zahlreichen Varianten und Lokalitäten, Drinks, Süsswasserpools, Liegen, bis hin zum Showprogramm und zur ägyptischen Folklore am Abend. Bloss: das Land selber hat man damit nicht erlebt. Niemand riecht die Hitze über der Wüste, spürt das Knirschen des feinen Staubes zwischen den Zähnen oder fühlt den trockenen Wind im Haar.
Also verlasse ich das Hotel durch den gesicherten Eingang. Gemäss den Reiseunterlagen soll man sich nicht alleine in den Südwesten des Landes wagen; die Gefahr von Entführungen sei im Wüstengebiet gross. Ich nehme an, der Südwesten beginnt nicht gleich südwestlich der Strasse, und trabe los.
Im Gegensatz zu den aufgemotzten Hotelanlagen zeigt die gegenüberliegende Strassenseite ein trauriges Bild: unvollendete Infrastruktur und Unmengen von Abfall. Die Erfindung von Plastikbeuteln und Petflaschen ist nicht nur segensreich: überall türmt sich das Zeugs, hängt in den Palmen oder Zäunen, liegt in Ecken und wird vom Wind herumgewirbelt. Gegenüber den Hotels sehe ich die einfachen Behausungen der Einheimischen: teils ordentliche Häuser, teils Lehmbauten oder Blechhütten, manchmal werden auch Rohbau-Räume mit Teppichen zugedeckt und als Wohnraum benutzt.
Am Ende einer solchen Anlage quere ich gegen Süden, verlasse die Strasse und laufe wieder … auf Sand. Nur wenige Meter, dann findet der Körper wieder den vertrauten Tritt: ein behutsames, tastendes Laufen über diesen riesigen Sandkasten, der sich gegen Westen öffnet und irgendwo in die sudanesische oder lybische Wüste führen würde. Der Boden ist fest und gibt nur wenig nach. Zu Beginn kreuzen sich Rad- und Kamelspuren, auch Hundepfotenabdrücke sind zu sehen. Dann werden sie weniger, und schliesslich ist der Boden unberührt, als ob hier noch nie ein Mensch durchgekommen wäre. Ich bin wieder angekommen.
Die Sonne brennt auch am Nachmittag heiss; es ist sicher 35 Grad. Ich greife in den Sand; unter der oberen, fest verbackenen Schicht ist er lose, rötlich und fein, durchsetzt mit gröberen Steinchen. Die Luft flirrt in der trockenen Hitze, und mein Blick geht in die endlose Weite. Distanzen sind schwer auszumachen; das Gelände ist weitgehend flach, bis auf gelegentliche Hügelchen. Ich renne wieder los, mal hierhin in ein Seitental, mal dorthin in ein anderes, und freue mich wie ein Kind. Das ist wieder die Landschaft wie vor genau einem halben Jahr in Marokko - es fehlen bloss der schwere Rucksack und der Zeitdruck. Doch ich fühle mich zuhause. Die schwarzen Steine, die gelegentlich den Boden überziehen, haben dieselbe glatte, harte und schwarze Oberfläche. Schüttelt man einige davon in der Faust, so klirren sie ebenso wie die anderen, welche tausende Kilometer weiter westlich in der Einsamkeit liegen.
Nach einiger Zeit - ich habe sie nicht gemessen, das ist hier draussen unwichtig, doch es dürfte noch länger dauern - leere ich mir den Rest des lauwarmen Wassers ins Genick und kehre zurück zur Kunstwelt auf der anderen Strassenseite. Staubig, verschwitzt und glücklich passiere ich den Sicherheitseingang beim Hotel. Inmitten der wohlgenährten, gebräunten Gästen, die gerade einmal zwischen Poolliege und Bar pendeln, komme ich mir - mehr als zuvor - fremd vor, und freue mich auf meinen nächsten Lauf ... in die Wüste.
Also verlasse ich das Hotel durch den gesicherten Eingang. Gemäss den Reiseunterlagen soll man sich nicht alleine in den Südwesten des Landes wagen; die Gefahr von Entführungen sei im Wüstengebiet gross. Ich nehme an, der Südwesten beginnt nicht gleich südwestlich der Strasse, und trabe los.
Im Gegensatz zu den aufgemotzten Hotelanlagen zeigt die gegenüberliegende Strassenseite ein trauriges Bild: unvollendete Infrastruktur und Unmengen von Abfall. Die Erfindung von Plastikbeuteln und Petflaschen ist nicht nur segensreich: überall türmt sich das Zeugs, hängt in den Palmen oder Zäunen, liegt in Ecken und wird vom Wind herumgewirbelt. Gegenüber den Hotels sehe ich die einfachen Behausungen der Einheimischen: teils ordentliche Häuser, teils Lehmbauten oder Blechhütten, manchmal werden auch Rohbau-Räume mit Teppichen zugedeckt und als Wohnraum benutzt.
Am Ende einer solchen Anlage quere ich gegen Süden, verlasse die Strasse und laufe wieder … auf Sand. Nur wenige Meter, dann findet der Körper wieder den vertrauten Tritt: ein behutsames, tastendes Laufen über diesen riesigen Sandkasten, der sich gegen Westen öffnet und irgendwo in die sudanesische oder lybische Wüste führen würde. Der Boden ist fest und gibt nur wenig nach. Zu Beginn kreuzen sich Rad- und Kamelspuren, auch Hundepfotenabdrücke sind zu sehen. Dann werden sie weniger, und schliesslich ist der Boden unberührt, als ob hier noch nie ein Mensch durchgekommen wäre. Ich bin wieder angekommen.
Die Sonne brennt auch am Nachmittag heiss; es ist sicher 35 Grad. Ich greife in den Sand; unter der oberen, fest verbackenen Schicht ist er lose, rötlich und fein, durchsetzt mit gröberen Steinchen. Die Luft flirrt in der trockenen Hitze, und mein Blick geht in die endlose Weite. Distanzen sind schwer auszumachen; das Gelände ist weitgehend flach, bis auf gelegentliche Hügelchen. Ich renne wieder los, mal hierhin in ein Seitental, mal dorthin in ein anderes, und freue mich wie ein Kind. Das ist wieder die Landschaft wie vor genau einem halben Jahr in Marokko - es fehlen bloss der schwere Rucksack und der Zeitdruck. Doch ich fühle mich zuhause. Die schwarzen Steine, die gelegentlich den Boden überziehen, haben dieselbe glatte, harte und schwarze Oberfläche. Schüttelt man einige davon in der Faust, so klirren sie ebenso wie die anderen, welche tausende Kilometer weiter westlich in der Einsamkeit liegen.
Nach einiger Zeit - ich habe sie nicht gemessen, das ist hier draussen unwichtig, doch es dürfte noch länger dauern - leere ich mir den Rest des lauwarmen Wassers ins Genick und kehre zurück zur Kunstwelt auf der anderen Strassenseite. Staubig, verschwitzt und glücklich passiere ich den Sicherheitseingang beim Hotel. Inmitten der wohlgenährten, gebräunten Gästen, die gerade einmal zwischen Poolliege und Bar pendeln, komme ich mir - mehr als zuvor - fremd vor, und freue mich auf meinen nächsten Lauf ... in die Wüste.
Montag, 4. Oktober 2010
Oktobermorgen
Mein letzter Beitrag trägt noch die Handschrift des Sommers, doch dieser hat sich verabschiedet. Laufen mit Stirnlampe ist wieder Pflicht, eine weitere Bekleidungsschicht darf auch nicht fehlen - jedenfalls frühmorgens oder am Abend. Aber tagsüber hat die Sonne noch Kraft, wie am vergangenen Wochenende. Und es gibt vor der Haustür Bilder, die bald nur noch in den Bergen möglich sind: Bilder vom Nebelmeer. Ich fahre durch Villigen den Rotberg hoch, die milchigen Schwaden verziehen sich im trockenen, warmen Föhnwind, und sogar einige wenige Grillen zirpen im Gras:
Nur ein kurzer Ausflug ist es bis zur "Passhöhe". Rechtsumkehrt, den Schweiss aus den Augen reiben, und den Blick nach unten richten. "Seltsam, im Nebel zu wandern" würde Hermann Hesse jetzt (noch) nicht sagen, sondern mit Eichendorff der Seele erlauben, die Flügel auszuspannen ...
Nur ein kurzer Ausflug ist es bis zur "Passhöhe". Rechtsumkehrt, den Schweiss aus den Augen reiben, und den Blick nach unten richten. "Seltsam, im Nebel zu wandern" würde Hermann Hesse jetzt (noch) nicht sagen, sondern mit Eichendorff der Seele erlauben, die Flügel auszuspannen ...
Freitag, 2. Juli 2010
Highway to heaven ...
Tausend Grillen zirpen. Kaum ein Luftzug stört. Es riecht nach frisch geschnittenem Gras. Mit feinem Sirren läuft die Kette über den Zahnkranz, während ich mich langsam die Staffelegg hocharbeite. Ab und zu tropft der Schweiss auf den Lenker. "Ach wenns doch immer Sommer wär", heisst es im Buch der Wurzelkinder, und ich wünsche mir tatsächlich, diese heissen, trockenen Tage hinauszudehnen, Wochen und Monate lang. Ich vergesse, dass die Tage schon wieder kürzer werden, und stell mir hier vor, die Strasse führte immer weiter, hoch und höher. Das Schenkenbergertal ist wunderschön; an gewissen Stellen habe ich das Gefühl, wirklich abgeschieden zu sein. Das ändert sich rasch bei der Abfahrt in Richtung Aarau ... aber wer kann, soll sich jetzt draussen ein Stück Sommereindrücke holen und in die Erinnerung einpacken. So wie - ebenfalls ein Kinderbuchklassiker - Frederick, die Maus.
Dienstag, 22. Juni 2010
Zum Davonlaufen ...
Kürzlich rannte ich nach Feierabend kurz durch die Regale eines Grossverteilers. In beiden Kinderzimmern war eine Halogenlampe zu ersetzen. Schliesslich hielt ich die günstigste Variante in den Händen: eine Dreierpackung für etwa zwölf Franken. Auf der Rückseite stand "Made in China". Als ich die daneben hängende Packung mit zwei Lampen ergriff, Marke Osram, staunte ich nicht schlecht: "Made in Germany". Zwei Stück für dreizehn Franken. Aha.
Ich nahm die Zweierpackung. Denn warum muss immer alles aus China kommen? Unsere Laufschuhe werden in Fernost genäht, die Shirts und Tights auch, und Brille, Mütze, iPod etc. sowieso. Selbst Rohner-Socken, so hörte ich, werden in der Schweiz vorgefertigt und dann nach Portugal gekarrt, dort von flinken, günstigen Näherinnen zusammengenäht und wieder in die Schweiz zurückgefahren.
Drei der chinesischen Lampen sind billiger als zwei, die aus dem Nachbarland stammen - eine verkehrte Welt. Sind die China-Funzeln billiger, weil die Wanderarbeiter in schmutzigen Unterkünften hausen und schlecht entlöhnt werden? Oder die Herstellerfirma ihre Abfälle locker in den Fluss hinter der Fabrik kippen kann, was in Germany schwieriger ist? Oder der Treibstoff für die Tanker, mit denen die Ware über die Ozeane geschifft wird, billiger wird, je grösser die Distanz?
Die Reihe lässt sich fortsetzen: ich wollte beim gleichen Grossverteiler Bleistifte fürs Schuletui kaufen, normale aus Holz, sechskantig, mittlere Härte. Auf allen Verpackungen steht: "Zedernholz USA, Made in China". Ja himmelnochmal: ein Bleistift wird um die ganze Welt geschickt, bloss dass wir ihn hier günstig im Viererpack kaufen können? Ich weiss zwar nicht, wo Caran d'Ache ihr fein riechendes Zedernholz her nimmt, aber es steht zumindest "Swiss Made" auf den Bleistiften, und das ist mir etwas wert. Hier, wer es nicht glaubt:
Nein, ich habe nichts gegen Chinesen, Vietnamesen, Indonesier, und deren Wirtschaft soll auch blühen. Aber ich habe auch nichts gegen Arbeitsplätze in der Schweiz oder gegen Fabrikationshallen in Europa - sonst sind wir irgendwann alle nur noch Dienstleister, während die Produktion woanders stattfindet. Wollen wir das?
Zum Abschluss noch dies: Sigg, Hersteller schöner Alltagsdinge wie Trinkflaschen, macht Werbung mit dem Schweizerkreuz. Kürzlich erstanden wir eine dieser neuen Znüni-Böxli (für Fremdsprachige: Proviantbox). Ich dachte, ich hätte etwas Gutes für den Produktionsstandort Schweiz getan. Und was steht auf der Verpackung:
"Made responsibly in China". Gut entlöhnte Wanderarbeiter. Keine Abfälle im Fluss. Alles in Ordnung - tatsächlich?
Ich geh jetzt mal raus und lüfte meinen Kopf. Meine Schuhe stammen aus Fernost, aber die Hosen, immerhin, sind von Löffler. Und damit aus Österreich oder Deutschland. Ob ich darunter Unterwäsche von Zimmerli (CH) trage verrate ich nicht.
Augen auf beim Einkauf!
Ich nahm die Zweierpackung. Denn warum muss immer alles aus China kommen? Unsere Laufschuhe werden in Fernost genäht, die Shirts und Tights auch, und Brille, Mütze, iPod etc. sowieso. Selbst Rohner-Socken, so hörte ich, werden in der Schweiz vorgefertigt und dann nach Portugal gekarrt, dort von flinken, günstigen Näherinnen zusammengenäht und wieder in die Schweiz zurückgefahren.
Drei der chinesischen Lampen sind billiger als zwei, die aus dem Nachbarland stammen - eine verkehrte Welt. Sind die China-Funzeln billiger, weil die Wanderarbeiter in schmutzigen Unterkünften hausen und schlecht entlöhnt werden? Oder die Herstellerfirma ihre Abfälle locker in den Fluss hinter der Fabrik kippen kann, was in Germany schwieriger ist? Oder der Treibstoff für die Tanker, mit denen die Ware über die Ozeane geschifft wird, billiger wird, je grösser die Distanz?
Die Reihe lässt sich fortsetzen: ich wollte beim gleichen Grossverteiler Bleistifte fürs Schuletui kaufen, normale aus Holz, sechskantig, mittlere Härte. Auf allen Verpackungen steht: "Zedernholz USA, Made in China". Ja himmelnochmal: ein Bleistift wird um die ganze Welt geschickt, bloss dass wir ihn hier günstig im Viererpack kaufen können? Ich weiss zwar nicht, wo Caran d'Ache ihr fein riechendes Zedernholz her nimmt, aber es steht zumindest "Swiss Made" auf den Bleistiften, und das ist mir etwas wert. Hier, wer es nicht glaubt:
Nein, ich habe nichts gegen Chinesen, Vietnamesen, Indonesier, und deren Wirtschaft soll auch blühen. Aber ich habe auch nichts gegen Arbeitsplätze in der Schweiz oder gegen Fabrikationshallen in Europa - sonst sind wir irgendwann alle nur noch Dienstleister, während die Produktion woanders stattfindet. Wollen wir das?
Zum Abschluss noch dies: Sigg, Hersteller schöner Alltagsdinge wie Trinkflaschen, macht Werbung mit dem Schweizerkreuz. Kürzlich erstanden wir eine dieser neuen Znüni-Böxli (für Fremdsprachige: Proviantbox). Ich dachte, ich hätte etwas Gutes für den Produktionsstandort Schweiz getan. Und was steht auf der Verpackung:
"Made responsibly in China". Gut entlöhnte Wanderarbeiter. Keine Abfälle im Fluss. Alles in Ordnung - tatsächlich?
Ich geh jetzt mal raus und lüfte meinen Kopf. Meine Schuhe stammen aus Fernost, aber die Hosen, immerhin, sind von Löffler. Und damit aus Österreich oder Deutschland. Ob ich darunter Unterwäsche von Zimmerli (CH) trage verrate ich nicht.
Augen auf beim Einkauf!
Dienstag, 8. Juni 2010
Die Sponsorenliste ...
... ist da; siehe oben. Ganz herzlichen Dank allen Privaten, Firmen, Behörden etc., die mit einer Mischung aus Kopfschütteln, Entsetzen, aber auch Ermutigung und Begeisterung mein Projekt unterstützt haben. Ich darf dank Ihnen allen einen stolzen Betrag von rund CHF 10'000.-- (vielleicht werden es in den kommenden Tagen noch etwas mehr) entgegennehmen und je hälftig dem Kinderheim Brugg und dem Projekthilfeverein Südostasien in Brugg überweisen. Vielen, vielen Dank - das zeigt mir, dass der Entscheid richtig war, auch wenn ich ohne Finisher-Shirt und Medaille nach Hause kam. Aber was nicht ist, kann noch werden ... "Springseiltraining" lautet übrigens die ärztliche Empfehlung für mein schwächeres rechtes Fussgelenk. Bei diesem Anblick hier ist einem wirklich nach Bewegung draussen und weniger nach Sitzen drinnen zumute:
"Man hört nicht mit dem Laufen auf, weil man alt wird, sondern man wird alt, weil man mit dem Laufen aufhört."
"Man hört nicht mit dem Laufen auf, weil man alt wird, sondern man wird alt, weil man mit dem Laufen aufhört."
Mittwoch, 2. Juni 2010
Gedanken zur Bewegung
Beeindruckt stehe ich schon wieder an dieser Stelle. Eine meiner Lieblingsstrecken ist es; bitte zurückblättern zum Eintrag vom 31. Januar, viertes und fünftes Bild - schön kalt, nicht? Hier, zur Erinnerung:
Und jetzt, nur vier Monate später, diese Fülle, auch wenn der Frühling noch nicht so in Fahrt gekommen ist - wunderbar. Ich möchte dauernd hier vorbeilaufen ... das "Itelentäli" in Richtung Unterbözberg lässt die Illusion aufkommen, ich sei abgeschieden und meilenweit von der Zivilisation entfernt.
Apropos Fahrt: kürzlich war ich mit dem Rad draussen, und da die Sonne schien war ich nicht alleine unterwegs. Alles, was Räder hatte, drängte an die frische Luft. Im Wald zum Rotberg hoch hörte ich nur mein Keuchen und das leise Sirren der Kette, bis ein schweres Motorrad vorbeifegte und sein ohrenbetäubendes Knattern fast meine Brillengläser aus der Fassung löste. Zwischen Mandach und Leuggern kam mir ein Zug bunter Oldtimer entgegen, wie Smarties auf einer Reihe, hübsch anzusehen und ob der Augenfreude war auch der Benzingeruch zu verkraften. Erstaunt hat mich, vieviele Radler ohne Helm unterwegs waren - Hirn auslüften oder zuhause gelassen? Die neuen Dinger sind ja so was von leicht und luftig ... ich erinnere mich an meine erste Suppenschüssel aus der Epa, eine Vollverschalung mit zwei Minimal-Lüftungsschlitzen, durch die gerade einmal eine Fruchtfliege gepasst hätte. Was mir bei hingegen wirklich Mühe bereitete war eine neue Generation Risiko-Radfahrer: die Elektrobiker. Man soll ja nicht verallgemeinern. Alle Verallgemeinerungen sind falsch (ein Zitat, zum Nachdenken, von Hirschhausen). Aber es war auffällig oder ich habe einfach nur Pech gehabt: da setzen sich überwiegend ältere Herr- und Damenschaften auf einen Sattel und geben damit zwangsläufig ihr Gleichgewicht auf, ohne sich dessen (und anderer Radler) bewusst zu sein. Gemütlich wird das Gefährt auf dem Radweg gesteuert, mal links, mal rechts, mal in der Mitte, wie es euch gefällt. Oder steuert es womöglich selber? In Döttingen kam mir aus einer Seitenstrasse eine Gruppe elektrisch unterstützter Gemütsfahrer in die Quere - von Rechtsvortritt hatten diese noch nie etwas gehört, geschweige denn von einem vorsichtigen Blick zur Strasse hin, in welche man einbiegt. Ich krallte mich an den Bremsen fest, ganz erstaunt wie ein Rennrad selbst mit blockiertem Vorder- und Hinterrad am Boden kleben bleibt, und erntete nur missmutige Blicke. Glück gehabt. Ich glaube, ich kaufe mir im Veloplus diese chinesische Riesenglocke oder eines dieser Fan-Hup-Hörner. Oder einen starken Magneten, der den Flyers in meinem Umkreis den Strom abstellt. "Higher" wäre auch eine gute Produktbezeichnung, denn nur high fährt man so unbeholfen.
Warum ich nicht reiten wolle fragten mich nach der Rückkehr unsere pferdebegeisterten Mädchen. Weil ich ein Velo entschieden mehr liebe als ein Pferd. Es fährt, wenn man drauf sitzt - dahin, wo ich will. Man muss es nicht füttern und nicht striegeln. Es bockt nicht und hat keine Launen. Aber manchmal, wenn ich ein Elektrovelo sehe, dann denke ich: Laufen ist halt schon schön und schön einfach.
Sonntag, 16. Mai 2010
Raindrops keep fallin' on my head
... jetzt reichts dann wirklich. Ich muss mir Dinge anhören wie "Du hast deinen Sommer schon gehabt", oder "Du warst doch erst noch braun?", was nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Doch die Zeit, wo ich Temparaturen im 30er und 40er-Bereich geniessen durfte, liegt schon unglaublich lange zurück... Im Schrank liegen mittlerweile die Kurzarm-T-Shirts und schimpfen lautstark über die Regenjacke und -mütze, welche ihrer Meinung nach viel zu häufig raus dürfen. Recht haben sie, und nun soll es, laut Meteo, ja endlich ändern. Kein nasser Waldlauf mehr:
... dafür - hoffentlich - Hitze. Staubige, trockene Hitze. Flimmern über der Strasse. Blassblauer Himmel. Salzige Haut. Eine dicke Zunge und der erlösende Schluck aus der Flasche. Um es mit dem Titelsong zu beenden:
But there's one thing I know
The blues they send to meet me won't defeat me
It won't be long till happiness steps up to greet me...
Mittwoch, 28. April 2010
Grün, grün, grün sind alle meine Kleider
... geht ein Kinderlied. Ich bin heute früh ein Exot mit schwarzen Laufhosen und einem roten Pullover, inmitten all dieser Frühlingsfarben:
Jedesmal, wenn mich der Kleiderwechsel der Natur so beeindruckt, denke ich an dies: unsere Erde ist wie ein Staubkorn inmitten eines unermesslich riesigen Weltalls, das, soweit wir es kennen, kalt, schwarz und lebensfeindlich ist. Aber auf diesem einen Planeten hat sich, bedingt durch eine günstige Nähe zur Sonne, Leben entwickelt - Leben in all seinen Farben und Ausprägungen. Im Winter ist bei uns alles kalt, weiss und leblos. Im Frühling dagegen löst ein nur geringfügig veränderter Sonnenabstand Tauwetter aus und lässt das Leben aus dem Boden spriessen. Das lässt mich immer wieder staunen.
Als wir von Ouarzazate nach Casablanca flogen und dort die Wolkendecke durchstiessen, mussten meine Augen sich zuerst ans Grün gewöhnen; dies nur schon nach einer Woche Sand- und Felsfarben. Es gab zwischendurch wohl einige Palmen, Felder, Büsche, aber die bildeten die Ausnahme inmitten von Braun- und Grautönen. Heute früh, nach einem erfrischenden Lauf durch dieses Hellgrün im Überfluss, wünsche ich mir ein wenig Sandfarbe zurück ... und freue mich gleichzeitig, dass die kurze Reise in die Wüste so viele Spenden zusammenbringt, wie ich es nun täglich feststelle. Vielen Dank all denen, die bereits jetzt mein Projekt für die Kinderhilfswerke unterstützt haben und es noch tun! Ich werde in Kürze die Spendenübersicht aufschalten und das Geld übergeben können - Bericht folgt!
Jedesmal, wenn mich der Kleiderwechsel der Natur so beeindruckt, denke ich an dies: unsere Erde ist wie ein Staubkorn inmitten eines unermesslich riesigen Weltalls, das, soweit wir es kennen, kalt, schwarz und lebensfeindlich ist. Aber auf diesem einen Planeten hat sich, bedingt durch eine günstige Nähe zur Sonne, Leben entwickelt - Leben in all seinen Farben und Ausprägungen. Im Winter ist bei uns alles kalt, weiss und leblos. Im Frühling dagegen löst ein nur geringfügig veränderter Sonnenabstand Tauwetter aus und lässt das Leben aus dem Boden spriessen. Das lässt mich immer wieder staunen.
Als wir von Ouarzazate nach Casablanca flogen und dort die Wolkendecke durchstiessen, mussten meine Augen sich zuerst ans Grün gewöhnen; dies nur schon nach einer Woche Sand- und Felsfarben. Es gab zwischendurch wohl einige Palmen, Felder, Büsche, aber die bildeten die Ausnahme inmitten von Braun- und Grautönen. Heute früh, nach einem erfrischenden Lauf durch dieses Hellgrün im Überfluss, wünsche ich mir ein wenig Sandfarbe zurück ... und freue mich gleichzeitig, dass die kurze Reise in die Wüste so viele Spenden zusammenbringt, wie ich es nun täglich feststelle. Vielen Dank all denen, die bereits jetzt mein Projekt für die Kinderhilfswerke unterstützt haben und es noch tun! Ich werde in Kürze die Spendenübersicht aufschalten und das Geld übergeben können - Bericht folgt!
Dienstag, 20. April 2010
Neue Pläne?
Danach fragt man mich zur Zeit. Dasselbe nochmal? Etwas Vergleichbares? Oder etwas ganz anderes? Gar nie mehr? - Letzteres kann ich verneinen, mehr will ich gar nicht sagen oder denken. Meine Wade scheint heil zu sein, im Wasser und auf zwei Rädern fühle ich kein nennenswertes Ziehen mehr. Und wie wohltuend ist es, wieder ein Bergseil in den Händen zu spüren. Abwarten, den Frühling geniessen, Sport nach Lust und Laune. Für Projekte ist später noch Zeit. Eine Kombination von Schwimmen, Radfahren, Laufen vielleicht? Ein Teamwettkampf mit mehreren Sportarten? Wir werden sehen. Soeben liegt ein guter Bekannter nach einem Herzinfarkt im Spital und ich hoffe auf seine Genesung; wie schnell werden doch Pläne durchkreuzt.
Heute vor zwei Wochen habe ich das Handtuch geworfen. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, aber das Zelt 78 ist präsent, als ob ich erst gestern Abend die Steine unter der Liegematte entfernt hätte. Das ist eine wertvolle Erinnerung.
Ich führe diesen Blog in loser Folge weiter. Wer gelegentlich reinschaut, findet Bilder und Berichte von (meistens) Draussen, von Bewegung, Sport und Spiel, aber auch von kuriosen Entdeckungen am Wegrand, an denen mancher Läufer vorüberrennt. Zu einem späteren Zeitpunkt dann folgt das nächste Projekt "Draussen unterwegs - ein Sponsorlauf für Kinder", ob in der Wüste oder in den Alpen, zu Fuss oder zu Rad, trocken oder nass oder alles miteinander ... wer weiss. Insha Allah.
Vielen Dank für dein / Ihr Interesse!
Heute vor zwei Wochen habe ich das Handtuch geworfen. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, aber das Zelt 78 ist präsent, als ob ich erst gestern Abend die Steine unter der Liegematte entfernt hätte. Das ist eine wertvolle Erinnerung.
(Danke, Rolf, für dieses schöne Bild!)
Ich führe diesen Blog in loser Folge weiter. Wer gelegentlich reinschaut, findet Bilder und Berichte von (meistens) Draussen, von Bewegung, Sport und Spiel, aber auch von kuriosen Entdeckungen am Wegrand, an denen mancher Läufer vorüberrennt. Zu einem späteren Zeitpunkt dann folgt das nächste Projekt "Draussen unterwegs - ein Sponsorlauf für Kinder", ob in der Wüste oder in den Alpen, zu Fuss oder zu Rad, trocken oder nass oder alles miteinander ... wer weiss. Insha Allah.
Vielen Dank für dein / Ihr Interesse!
Dienstag, 13. April 2010
Der Weg ist das Ziel ...
ein dummer Spruch, eigentlich. Das Ziel ist doch das Ziel. Aber manchmal eben unerreichbar, so bei mir am 25sten Marathon des Sables. Ein Fehltritt, eine Fehlbelastung, Schmerzen in der Achillessehne, dann in der Wade und in der Kniekehle. Ich kenne diese Art; sie ist typisch für mein nach der Rückengeschichte schwächeres Bein. Es ist eine Verkrampfung, die man nicht lösen kann, nicht wegdehnen, nicht überschlafen; nicht einmal die starken Medikamente der DocTrotter im Zelt halfen, und so fällte ich den Entscheid zur Umkehr. Dennoch bin ich dankbar für die Erfahrungen. Ich durfte teilnehmen, viel mehr hätte mich geärgert, wenn ich kurz vorher ausgefallen und reiseunfähig gewesen wäre (wie einige Teilnehmer aus der Schweiz). So fasse ich zusammen, wenn auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Erster Eindruck: Eine perfekte Organisation. Beeindruckend, was Patrick Bauer und sein Team inmitten der Wüste auf die Beine stellen. Alle sind freundlich und hilfsbereit, zu jeder Tages- und Nachtzeit, in der Unruhe des Biwakauf- und abbaus, gegenüber missmutigen, überreizten Teilnehmern. Da steckt viel Erfahrung, Können und guter Wille drin - Bravo!
Zweiter Eindruck: Abgeschiedenheit? Von wegen. Die Medien sind allgegenwärtig - es gibt sogar gelegentlichen Handyempfang. Die Welt ist mit dem MdS vernetzt und der MdS mit der Welt - ständig aktuell und online. Trage weder auffällige Kleidung noch Logos, Tätowierungen oder Länderflaggen, und verkneife dir Wehklagen - dann interessiert sich kein Presseteam für dich. Engagiere dich dagegen lautstark (für den Kampf gegen Leukämie, contre la mucoviscidose, ...) , schrei vor Schmerzen oder lass dir im Doc-Zelt blutige Blasen aufstechen, dann hast du Linse und Mikrofon mitten im Gesicht.
Dritter Eindruck: eine enorme körperliche und geistige Herausforderung. Ständig wechselndes und daher schwieriges Terrain, grosse Hitze und drückende Feuchtigkeit, endlose Weite, das Gewicht auf den Schultern - alle lernen hier Grenzen zu spüren, zu verschieben oder anzuerkennen. Zu welchem Preis und mit welchem Medikament, das entscheidet jeder allein, doch gespart wird weder an Leid noch an Substanzen. Entsprechend ist auch die Gesprächskultur: man redet gelegentlich miteinander und oft aneinander vorbei. Das liegt daran, dass der Extremläufer als Zuhörer nur den anderen Extremläufer hat (Otto Normaljogger gibts dort draussen nicht). So will jeder das Durchlittene sogleich loswerden und reinigt im Geschichtenerzählen die eigene Seele.
Vierter Eindruck: Die Wüste ist über weite Strecken wüst. Der Lauf führt weitgehend durch Mondlandschaft. Gegenden wie vom Kalenderblatt sind selten; die website-Fotos täuschen manchmal (da digital aufgepeppt), die eindrücklichen Merzouga-Dünen gibts erst auf der Schlussetappe, auf welcher die meisten genug haben und endlich nach Hause wollen. Wenige Genussläufer nur (ausnahmslos Marschierer) lenken ihren Blick vom Pfad oder der Ferse des Vordermanns weg, auf die Umgebung, zu einem Busch, über den Berggrat hinaus. Das Augenmerk gilt vielmehr dem kürzesten Wegabschnitt, der Ideallinie durch den Sand, dem nächsten Checkpoint. Zwischenzeit und Rang, Zahlen und Masseinheiten stehen bei manchen höher im Kurs als Sinneseindrücke.
Fünfter Eindruck: der MdS ist auch ein bisschen absurdes Theater. Zahlreiche Wohlstandsverwöhnte lassen sich für viel Geld in klimatisierten Cars in die Wüste fahren, um ein schlichtes Zeltlager zu beziehen. Im Hintergrund garantiert ein perfekt eingespieltes OK für Sicherheit und Infrastruktur. Die Ausrüstung wird ein letztes Mal gecheckt, ein Investmentbanker wirft seine sündhaft teure neue Isomatte in den Abfall, weil er sie unnütz findet. Dann wird losgelaufen, ausstaffiert mit Hightechnahrung und -bekleidung, mp3 im Ohr, Solarladegerät und Handy dabei. Bettelnde Kinder entlang der Strecke passiert man zügig; es wird empfohlen nicht anzuhalten, weil sie einen umringen und von hinten Ware vom Rucksack stehlen sollen. Was müssen sie von uns denken?
Weitere Eindrücke: Milde Temperaturen in der Nacht, dafür fehlt das überwältigende Tiefschwarz mit unendlichem Sternenmeer. Diesiger Himmel am Nachmittag, fast hochnebelartig, was keine Bilder mit azurblauem Hintergrund erlaubt (ich vermisse die Fotoausrüstung). Stille. Und dann wieder das Knattern des Helikopters. Gläsernes Klirren der schwarzen Steine, wenn ich darüber stolpere. Knochentrockener Boden eines früheren Sees, durchzogen von feinen Rissen. Mitten in der flirrenden Hitze ein Fluss mit klarem Wasser. Blühende Pflanzen, die aus dem staubtrockenen Grund wachsen. Versteinerungen. Sand, so fein wie Puderzucker: ocker, grau, schwärzlich, rotbraun. Ziegen und ein Hirtenjunge mitten in der Leere. Kamele und Esel. Ein Schmetterling! Trockenes Holz und würziger Duft von den verschiedenen Lagerfeuern. Herrlicher Sultan-Tee am Ende jeder Etappe.
«Wer in die Wüste geht, kehrt anders aus ihr zurück.» Auch das gilt für jeden in unterschiedlichem Masse, und «anders» heisst nicht unbedingt «erfüllter». Ich sah müde Gesichter, voller Zufriedenheit und Stolz. Ich hörte die Planung bereits neuer Laufabenteuer. Aber auch Sinnfragen, Ungewissheit, Jammer nach vollbrachter Tat. Ein Läufer, auf die Frage nach dem Warum der Wiederholung angesprochen: der Alltag sei derart massgeschneidert und vom Prinzip «time is money» dominiert; dies hier sei das pure Gegenteil. Zeit werde relativ, man begegne Leere und Weite und dem einfachen Leben mit Fremden im Zelt. Einleuchtend - dennoch fragte ich mich: ist nicht der Alltag eine Wüste, wenn er derart eintönig und fremdbestimmt verläuft? Macht das alltägliche Leben Sinn, wenn man darin keine Balance hat, keine Freude und Ausgeglichenheit findet, sondern jährlich den Ultra-Specialevent braucht um es auszuhalten? Aber wie schon gesagt: jeder sucht hier draussen seine Antworten, jeder findet andere, und das macht das Einzigartige aus.
Zum Abschluss bleibt mir ein Sprichwort haften: «Keine Strasse ist lang mit einem Freund an der Seite.» Es führte zwar keine Strasse über den Jebel El Otfal, sondern 25 % Steigungskraxlerei, aber danke, François, dass du ihn mit mir überquert hast. Das gab mir Mut und Zuversicht am Ende meiner Kraft. Und danke, Sven, Christoph, Jürg, Michael, François und Rolf, für die einzigartig gute Kameradschaft im Zelt - ich werde euch, die ganze Zeit, das ganze Erlebnis, nie vergessen, sondern hin und wieder vermissen. Und schreibe mir daher auf die innere Flagge: auskurieren und Testläufe im 2011, und zurück in den Sandkasten im 2012.
Erster Eindruck: Eine perfekte Organisation. Beeindruckend, was Patrick Bauer und sein Team inmitten der Wüste auf die Beine stellen. Alle sind freundlich und hilfsbereit, zu jeder Tages- und Nachtzeit, in der Unruhe des Biwakauf- und abbaus, gegenüber missmutigen, überreizten Teilnehmern. Da steckt viel Erfahrung, Können und guter Wille drin - Bravo!
Zweiter Eindruck: Abgeschiedenheit? Von wegen. Die Medien sind allgegenwärtig - es gibt sogar gelegentlichen Handyempfang. Die Welt ist mit dem MdS vernetzt und der MdS mit der Welt - ständig aktuell und online. Trage weder auffällige Kleidung noch Logos, Tätowierungen oder Länderflaggen, und verkneife dir Wehklagen - dann interessiert sich kein Presseteam für dich. Engagiere dich dagegen lautstark (für den Kampf gegen Leukämie, contre la mucoviscidose, ...) , schrei vor Schmerzen oder lass dir im Doc-Zelt blutige Blasen aufstechen, dann hast du Linse und Mikrofon mitten im Gesicht.
Dritter Eindruck: eine enorme körperliche und geistige Herausforderung. Ständig wechselndes und daher schwieriges Terrain, grosse Hitze und drückende Feuchtigkeit, endlose Weite, das Gewicht auf den Schultern - alle lernen hier Grenzen zu spüren, zu verschieben oder anzuerkennen. Zu welchem Preis und mit welchem Medikament, das entscheidet jeder allein, doch gespart wird weder an Leid noch an Substanzen. Entsprechend ist auch die Gesprächskultur: man redet gelegentlich miteinander und oft aneinander vorbei. Das liegt daran, dass der Extremläufer als Zuhörer nur den anderen Extremläufer hat (Otto Normaljogger gibts dort draussen nicht). So will jeder das Durchlittene sogleich loswerden und reinigt im Geschichtenerzählen die eigene Seele.
Vierter Eindruck: Die Wüste ist über weite Strecken wüst. Der Lauf führt weitgehend durch Mondlandschaft. Gegenden wie vom Kalenderblatt sind selten; die website-Fotos täuschen manchmal (da digital aufgepeppt), die eindrücklichen Merzouga-Dünen gibts erst auf der Schlussetappe, auf welcher die meisten genug haben und endlich nach Hause wollen. Wenige Genussläufer nur (ausnahmslos Marschierer) lenken ihren Blick vom Pfad oder der Ferse des Vordermanns weg, auf die Umgebung, zu einem Busch, über den Berggrat hinaus. Das Augenmerk gilt vielmehr dem kürzesten Wegabschnitt, der Ideallinie durch den Sand, dem nächsten Checkpoint. Zwischenzeit und Rang, Zahlen und Masseinheiten stehen bei manchen höher im Kurs als Sinneseindrücke.
Fünfter Eindruck: der MdS ist auch ein bisschen absurdes Theater. Zahlreiche Wohlstandsverwöhnte lassen sich für viel Geld in klimatisierten Cars in die Wüste fahren, um ein schlichtes Zeltlager zu beziehen. Im Hintergrund garantiert ein perfekt eingespieltes OK für Sicherheit und Infrastruktur. Die Ausrüstung wird ein letztes Mal gecheckt, ein Investmentbanker wirft seine sündhaft teure neue Isomatte in den Abfall, weil er sie unnütz findet. Dann wird losgelaufen, ausstaffiert mit Hightechnahrung und -bekleidung, mp3 im Ohr, Solarladegerät und Handy dabei. Bettelnde Kinder entlang der Strecke passiert man zügig; es wird empfohlen nicht anzuhalten, weil sie einen umringen und von hinten Ware vom Rucksack stehlen sollen. Was müssen sie von uns denken?
Weitere Eindrücke: Milde Temperaturen in der Nacht, dafür fehlt das überwältigende Tiefschwarz mit unendlichem Sternenmeer. Diesiger Himmel am Nachmittag, fast hochnebelartig, was keine Bilder mit azurblauem Hintergrund erlaubt (ich vermisse die Fotoausrüstung). Stille. Und dann wieder das Knattern des Helikopters. Gläsernes Klirren der schwarzen Steine, wenn ich darüber stolpere. Knochentrockener Boden eines früheren Sees, durchzogen von feinen Rissen. Mitten in der flirrenden Hitze ein Fluss mit klarem Wasser. Blühende Pflanzen, die aus dem staubtrockenen Grund wachsen. Versteinerungen. Sand, so fein wie Puderzucker: ocker, grau, schwärzlich, rotbraun. Ziegen und ein Hirtenjunge mitten in der Leere. Kamele und Esel. Ein Schmetterling! Trockenes Holz und würziger Duft von den verschiedenen Lagerfeuern. Herrlicher Sultan-Tee am Ende jeder Etappe.
«Wer in die Wüste geht, kehrt anders aus ihr zurück.» Auch das gilt für jeden in unterschiedlichem Masse, und «anders» heisst nicht unbedingt «erfüllter». Ich sah müde Gesichter, voller Zufriedenheit und Stolz. Ich hörte die Planung bereits neuer Laufabenteuer. Aber auch Sinnfragen, Ungewissheit, Jammer nach vollbrachter Tat. Ein Läufer, auf die Frage nach dem Warum der Wiederholung angesprochen: der Alltag sei derart massgeschneidert und vom Prinzip «time is money» dominiert; dies hier sei das pure Gegenteil. Zeit werde relativ, man begegne Leere und Weite und dem einfachen Leben mit Fremden im Zelt. Einleuchtend - dennoch fragte ich mich: ist nicht der Alltag eine Wüste, wenn er derart eintönig und fremdbestimmt verläuft? Macht das alltägliche Leben Sinn, wenn man darin keine Balance hat, keine Freude und Ausgeglichenheit findet, sondern jährlich den Ultra-Specialevent braucht um es auszuhalten? Aber wie schon gesagt: jeder sucht hier draussen seine Antworten, jeder findet andere, und das macht das Einzigartige aus.
Zum Abschluss bleibt mir ein Sprichwort haften: «Keine Strasse ist lang mit einem Freund an der Seite.» Es führte zwar keine Strasse über den Jebel El Otfal, sondern 25 % Steigungskraxlerei, aber danke, François, dass du ihn mit mir überquert hast. Das gab mir Mut und Zuversicht am Ende meiner Kraft. Und danke, Sven, Christoph, Jürg, Michael, François und Rolf, für die einzigartig gute Kameradschaft im Zelt - ich werde euch, die ganze Zeit, das ganze Erlebnis, nie vergessen, sondern hin und wieder vermissen. Und schreibe mir daher auf die innere Flagge: auskurieren und Testläufe im 2011, und zurück in den Sandkasten im 2012.
Mittwoch, 31. März 2010
Herzklopfen ...
... gehört wohl dazu, aber in dem Ausmass?
Ich hoffe, dass keiner der Ärzte dort dieses Teil der Pflichtausrüstung (Ausdruck der Ruhe-EKG-Kurve) je benötigt.
Donnerstag: Abflug Frankfurt um die Mittagszeit, Zwischenziel Casablanca. Wartezeit, dann Inlandflug nach Ouarzazate. Hotelübernachtung.
Karfreitag: Schütteltransport ins Biwak, genaueres Ziel bis heute noch unbekannt.
Ostersamstag: Studium des "Road Book" (endlich sieht man die Strecken und Etappen), letzte Vorbereitungen, Kontrolle der Ausrüstung durch den Veranstalter, und dann:
Ostersonntag: Startschuss zur Eiersuche in den Dünen resp. zur ersten Etappe.
Wish me luck! As Mark Jenkins would say: "This seems to be the conundrum of my life - I do not want to leave, but I am yearning, madly, to go."
Ich hoffe, dass keiner der Ärzte dort dieses Teil der Pflichtausrüstung (Ausdruck der Ruhe-EKG-Kurve) je benötigt.
Donnerstag: Abflug Frankfurt um die Mittagszeit, Zwischenziel Casablanca. Wartezeit, dann Inlandflug nach Ouarzazate. Hotelübernachtung.
Karfreitag: Schütteltransport ins Biwak, genaueres Ziel bis heute noch unbekannt.
Ostersamstag: Studium des "Road Book" (endlich sieht man die Strecken und Etappen), letzte Vorbereitungen, Kontrolle der Ausrüstung durch den Veranstalter, und dann:
Ostersonntag: Startschuss zur Eiersuche in den Dünen resp. zur ersten Etappe.
Wish me luck! As Mark Jenkins would say: "This seems to be the conundrum of my life - I do not want to leave, but I am yearning, madly, to go."
Sonntag, 28. März 2010
Da kommt etwas zusammen ...
Keine Naturbilder vorerst. Später wieder. Nun stehe ich vor der ausgebreiteten Menge an Dingen, die mitkommen wollen/sollen. Alles für eine Woche auf dem Rücken mit dabei, also lautet die Devise: klein, leicht, weglassen. Aber das ist leichter gesagt als getan:
Doch nach einigen Handgriffen, bei denen mir schon im Wohnzimmer der Schweiss ausbricht (wie wird das erst bei Wüstentemperaturen?), hat alles Platz:
Dies alles trage ich also mit mir. Nun, ich bin froh, den Rucksack mit Gewicht schon etliche Male im Training getragen zu haben; sehr viel anders fühlt er sich jetzt nicht an. Es kommen noch Wasser und einige Pflichtgegenstände des Ausrüsters hinzu, aber dann reicht es. Und schliesslich kommt ja nicht mehr dazu, sondern täglich wirds etwas weniger sein. Ich vermute aber: je leerer der Rucksack, desto schwerer die Beine - also ein Nullsummenspiel. Na, "lass dich nicht verrückt machen!" lautet der Ratschlag eines Kollegen, und das versuche ich in diesen letzten Tagen vor dem Aufbruch.
Ausrüstungsliste und Menüwochenplan sind definitiv - siehe rechts unter "Weitere Informationen". Und es freut mich sehr, dass so zahlreich Spendenzusagen eingetroffen sind. Weiter so - vielen Dank!
Dienstag, 23. März 2010
Hoch hinaus
So kommt es mir vor, mein Ziel. Zu hoch?
Aufregung, Vorfreude, Zweifel, alles mischt sich ein wenig. Ich gebe zu: aufs Mentaltraining habe ich in den letzten Monaten wenig Gewicht gelegt. Aber ich bin ja auch kein Profisportler, der für alles Zeit hat, sondern betreibe immer noch ein Hobby, welches zwischen Büro, Familie und sonstiges Privatleben hineingequetscht werden will. Das Schöne am aktuellen Formstand ist das Gefühl, gut trainiert zu sein. Zeit fürs Tapering zu haben. (Zitat aus runnersworld: "Selbst im Gehirn laufen dabei Prozesse ab, die einen Zuwachs an Muskelmasse begünstigen." - Na denn, wächst nun auch mein Gehirn? Nötig wärs vielleicht; "Laufen macht plöd" las ich einmal auf einem Lauf-Shirt ...)
Der Mix tut gut, und die Zeitschrift vor mir kündet an (Klammerbemerkungen sind von mir):
"Der Frühling kommt! Darauf können Sie sich freuen: Kanutouren (wär mal was) - Klettersteig (gerne!) - Trekkingtouren (steht unmittelbar bevor) - Slackline (jederzeit!) - Radwandern (mit Familie spätestens 2011)"
Jetzt aber erst mal raus, für ein Läufchen. Gestern Schwimmen, heute Laufen, morgen Rad, übermorgen die Wände hoch, frei nach Nietzsche: Das Sitzfleisch, nicht das Fleisch schlechthin, ist die wahre Sünde wider den heiligen Geist. Nicht auf das ewige Leben, sondern auf die ewige Lebendigkeit kommt es an. Keinem Gedanken darf man auch nur versuchsweise trauen, der nicht im Freien geboren ist, von «freien Geistern» bei freier Bewegung.
(Unbekanntes Spinnenwesen im Kraftreaktor)
Aufregung, Vorfreude, Zweifel, alles mischt sich ein wenig. Ich gebe zu: aufs Mentaltraining habe ich in den letzten Monaten wenig Gewicht gelegt. Aber ich bin ja auch kein Profisportler, der für alles Zeit hat, sondern betreibe immer noch ein Hobby, welches zwischen Büro, Familie und sonstiges Privatleben hineingequetscht werden will. Das Schöne am aktuellen Formstand ist das Gefühl, gut trainiert zu sein. Zeit fürs Tapering zu haben. (Zitat aus runnersworld: "Selbst im Gehirn laufen dabei Prozesse ab, die einen Zuwachs an Muskelmasse begünstigen." - Na denn, wächst nun auch mein Gehirn? Nötig wärs vielleicht; "Laufen macht plöd" las ich einmal auf einem Lauf-Shirt ...)
Der Mix tut gut, und die Zeitschrift vor mir kündet an (Klammerbemerkungen sind von mir):
"Der Frühling kommt! Darauf können Sie sich freuen: Kanutouren (wär mal was) - Klettersteig (gerne!) - Trekkingtouren (steht unmittelbar bevor) - Slackline (jederzeit!) - Radwandern (mit Familie spätestens 2011)"
Jetzt aber erst mal raus, für ein Läufchen. Gestern Schwimmen, heute Laufen, morgen Rad, übermorgen die Wände hoch, frei nach Nietzsche: Das Sitzfleisch, nicht das Fleisch schlechthin, ist die wahre Sünde wider den heiligen Geist. Nicht auf das ewige Leben, sondern auf die ewige Lebendigkeit kommt es an. Keinem Gedanken darf man auch nur versuchsweise trauen, der nicht im Freien geboren ist, von «freien Geistern» bei freier Bewegung.
Samstag, 20. März 2010
Frühling auf Vorschuss
(Auszug aus einem Gedicht von Erich Kästner):
Im Grünen ist's noch gar nicht grün
Das Gras steht ungekämmt im Wald
als sei es tausend Jahre alt.
Hier also, denkt man, sollen bald
die Glockenblumen blühn?
Die Blätter sind im Dienst ergraut
und rascheln dort und rascheln hier
als raschle Butterbrotpapier.
Der Wind spielt überm Wald Klavier,
mal leise und mal laut.
... Treffend ausgedrückt, wie so oft bei ihm. Na denn los, mal sehen ob der Frühling wirklich nur auf Vorschuss angekommen ist. Aha, trotz milder Luft am Vormittag: hier hält sich noch ein wenig Schnee; kleine, verlegene Reste, wo die Sonne noch nicht den ganzen Tag hinscheint. Aber deine Stunden sind gezählt ...
... und auch wenn die Linner Linde ihre mächtigen Äste noch kahl in den Himmel reckt: der Schweiss rinnt mir beim Lauf nach hier oben schon in die Augen, und das nasse T-Shirt will an diesem schönen Ort gewechselt werden.
Auf dem Linnerberg verlaufe ich mich ob dem gleissenden Licht, der unerwarteten Farbtupfern im Wald und der herrlichen Wärme. Und da tanzt mir sogar der erste Schmetterling heuer um die Füsse: ein kleiner Fuchs. Der ist sich wohl ziemlich sicher, dass der Frühling kommt, so wie er seine Flügel genüsslich sonnt ...
Später, auf der Staffelegg, ist alles, was Räder hat, unterwegs: Rennräder, Mountainbikes, Motorräder, Cabrios; da würde ich jetzt auch gerne Platz nehmen. Die Sonne macht mir zu schaffen, an eine Kopfbedeckung habe ich nicht gedacht, und irgendetwas fehlt mir ... die süssen Energiespender hängen mir zum Hals raus. Etwas Salziges fehlt - genau. In der Wüste werden Salztabletten abgegeben. Und heute, wo ich schon viel Wasser verloren habe, ist es bestimmt das, was mir fehlt. Ziemlich groggy stolpere ich nach Küttigen hinunter und bin schon nahe daran, eine Dame im Garten nach einem Bouillonwürfel zu fragen, da erblicke ich die Migros. Vor dem Regal bin ich ratlos: ich kann doch nicht ein Kilo Salz kaufen und mit mir rumschleppen? Da: eine Meersalzmühle. Die probiere ich. Das schmeckt! Und es hilft: in den folgenden Laufstunden - es kommen noch einige - werfe ich immer wieder ein paar Körner ein. Meine Stimmung bessert sich merklich, schon in Biberstein habe ich wieder Augen für die Schönheit der Natur: die Krokusse, die in Gärten oder wild aus dem Boden spriessen, oder diesen Baum, der den Termin für den Laubabwurf im vergangenen Herbst verpasst hat ...
Nun werden die Beine ziemlich schwer, doch es hilft der leichte Südwestwind, der mich der Aare entlang in Richtung Zuhause schiebt. Das Aareknie unterhalb der Wildegg ist ein schönes Zwischenziel; von hier an kenne ich die Pfade und die Abschnitte wie meine Hosentasche.
Ein paar Rastpausen noch, dann knurrt langsam der Magen. Aus dem Waldboden schaut frischer Bärlauch; ich zerreibe ihn zwischen den Fingern und stelle mir beim würzigen Duft einen Teller dampfender Teigwaren mit frischem Bärlauchpesto und geriebenem Parmesan vor:
Der Magen knurrt lauter und lässt sich kaum noch mit Dörrfrüchten beruhigen. Es wird später Nachmittag, das Licht wird reiner und lässt die alten Bäume unterhalb Schinznach-Bad knorrig ins Stahlblau ragen.
Noch ein paar Viertelstunden abwechselnd rennen / traben / marschieren, dann bin ich in Brugg und habe mein Soll erfüllt. Eine gute Fee meines Büros chauffiert mich die letzten Kilometer nach Villigen - geschafft. Ein Tag voller Sinneseindrücke geht zu Ende, und jetzt ist Kräftetanken angesagt. Aber der Frühling ist da, das war heute nicht zu übersehen, und darum schliesse ich mit Kästner:
Die Gärten sind nur noch zum Scheine kahl.
Die Sonne heizt und nimmt am Winter Rache.
Es ist zwar jedes Jahr dieselbe Sache,
doch es ist immer wie zum erstenmal.
Sonntag, 14. März 2010
Letztes Mal - ? - Schneeschuhlaufen
Wirklich das letzte Mal? Nicht zu früh freuen. Vor wenigen Tagen gestand mir ein Bekannter, er geniesse das jetzt noch richtig, diesen Winter ... bald sei er ja vorbei. Das ist die richtige Einstellung. Akzeptieren, was nicht zu ändern ist - da gibt es doch einen Spruch dazu: "Gib mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Gib mir die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann. Und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."
Ich versuche also zu akzeptieren, dass meine Schritte auf dem mehlig-matschigen Schnee unbeholfen sein müssen (ich gebe zu, ich trage die Sommerlaufschuhe ...), und dass ich es akzeptieren muss, meine Laufpause inmitten von blendendem Weiss abzuhalten. Doch die Sonne hat Kraft und spendet Lebensfreude. Und bei den Beobachtungen während meines Wochenausklang-Laufes stelle ich fest: der Wald hat Gesichter! Hier nur einige davon:
Ich versuche also zu akzeptieren, dass meine Schritte auf dem mehlig-matschigen Schnee unbeholfen sein müssen (ich gebe zu, ich trage die Sommerlaufschuhe ...), und dass ich es akzeptieren muss, meine Laufpause inmitten von blendendem Weiss abzuhalten. Doch die Sonne hat Kraft und spendet Lebensfreude. Und bei den Beobachtungen während meines Wochenausklang-Laufes stelle ich fest: der Wald hat Gesichter! Hier nur einige davon:
... aber vielleicht sind das auch nur Vorboten einer Erkältung und einer "Scheibe im Kopf", die sich dann prompt am Wochenende einstellt. Verflixt nochmal - gerade jetzt, wo es an die letzten harten Trainingseinheiten geht. Da heisst es: ruhig bleiben, viel Tee trinken, und daher gibts auch keine schönen Bilder vom Sonntagslauf. Die hätte es ohnehin nur aus den Bergen gegeben, dort war sonnig und blau (siehe Engadiner Langlaufmarathon, hach ...), unten indessen grau und kalt. Also Geduld, bis zum nächsten Lauf bzw. Eintrag!
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